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Allgemein Unternehmensporträts

Karriere, Kinder, Selbstverwirklichung? Bei VATTENFALL machbar!

Laura Schütte ist Head of Compensation & Benefits Germany beim Energie-Unternehmen Vattenfall. Die studierte Diplom-Kauffrau mit finnischen Wurzeln ist außerdem zweifache Mutter. Als Frau die Karriereleiter hochklettern, ohne die wichtigsten Meilensteine der Kinder zu verpassen? Für die Führungskraft und erste weibliche Prokuristin der Vattenfall GmbH und ihren leistungsorientierten Arbeitgeber kein Widerspruch. Seit fast zehn Jahren unterstützt sie der schwedische Energiekonzern dabei, Job und Kinder zu vereinbaren. Vattenfall sei für sie das familienbewusste Unternehmen schlechthin.

Vattenfall Laura Schütte Jobbörse für Mütter und Väter - familienfreundliche Jobs
Laura Schütte ist Head of Compensation & Benefits Germany beim Energie-Unternehmen Vattenfall.

Vattenfall möchte Mütter und Väter motivieren, familienfreundliche Arbeitsmodelle zu nutzen.

Denn Diversität, Familienfreundlichkeit und individuelle Entfaltungsmöglichkeiten sind für Firmen ein klarer Wettbewerbsvorteil. Wer ehrgeizige Ziele hat und hochqualifizierte Fachkräfte über einen langen Zeitraum halten möchte, muss mit attraktiven Benefits überzeugen. Und wird belohnt!

Der schwedische Strom- und Wärme-Konzern beschäftigt rund 20.000 Mitarbeiter in ganz Europa und fühlt sich über die Energiewende hinaus zu Größerem verpflichtet.

 

Innerhalb einer Generation möchte Vattenfall ein Leben frei von fossilen Brennstoffen ermöglichen.

Deshalb treibt das Unternehmen den Übergang zu einem nachhaltigeren Energiesystem voran, indem es seinen Kunden mit erneuerbaren Energien und klimafreundlichen Energielösungen beliefert.

Wir sind auf das Engagement und die Leidenschaft unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewiesen. Deshalb bieten wir ein Arbeitsumfeld, das sowohl inhaltlich spannend und inspirierend ist, als auch flexibel zu organisieren.“ fasst Laura Schütte zusammen. Starre Arbeitszeiten in Kombination mit einer Präsenzkultur schlössen ein gleichberechtigtes Familienleben aus und würden auf lange Sicht eher demotivieren, als zu Höchstleistungen antreiben, so Schütte.

Das Thema Vereinbarkeit ist für uns eine Herzensangelegenheit. Deshalb bieten wir Elemente flexibler Arbeitsmodelle wie etwa Teilzeit oder Home-Office an. Teilzeitangebote gibt es bei uns übrigens für alle Mitarbeiter – und alle Ebenen. Auch Führungskräfte machen bereits davon Gebrauch. Darüber hinaus gibt es einen Familienservice, mit dem Vattenfall kooperiert und der beispielsweise bei der Kitaplatzsuche oder bei einer notwendigen Pflegebetreuung für Angehörige unterstützt. Eltern-Kind Büros sind an vielen Standorten bereits Standard. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten auch einen Geburtenzuschuss sowie Unterstützung beim Wiedereinstieg nach der Elternzeit.

Darüber hinaus gibt es bei Vattenfall eine reguläre 37-Stunden-Woche. Jahres-, Mehrarbeits- und Langzeitkonten ermöglichen zudem beispielsweise bei Schuleintritt des Kindes längere Auszeiten. Oder, gerade Vätern, eine längere Familienzeit nach der Geburt. Laura Schütte arbeitet in flexibler Vollzeit. Ebenso wie ihr Mann. Viel Unterstützung käme auch von den Großeltern. Die Zukunft seien ihrer Meinung nach aber 80-Prozent-Arbeitswochen für Working Parents. Als Team sei es für Mütter und Väter möglich, Kinder und Karriere unter einen Hut zu bekommen. Ohne, dass einer der Partner, oder gar die Kinder auf der Strecke blieben.

 

Der Blick bei Vattenfall geht naturgemäß immer wieder Richtung Schweden. Dort werden individuelle Arbeitsmodelle und Selbstverwirklichung neben dem Job von vielen Unternehmen bereits erfolgreich umgesetzt.

Väter in Führungspositionen, die nachmittags ihre Kinder aus der KITA holen, sind in Skandinavien Arbeitsalltag. Im Unternehmen nehme man sich diese Art der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zum Vorbild und mache damit viele positive Erfahrungen.

Aber auch in Deutschland gelingt der Spagat zwischen Familie und Beruf immer besser: Christ Rittmann ist Personalchef des Berliner Fernwärmegeschäfts von Vattenfall mit rund 1.700 Mitarbeitern. Im Wärme und Strom produzierenden Bereich Vattenfalls wird 24/7 gearbeitet.

In meinen vorherigen Stationen bei Vattenfall war ich meist um 8 Uhr der Erste im Büro. In der Wärme ist man um 6 Uhr hingegen selten alleine, was bedeutet, dass man ab spätestens 7 Uhr Termine mit Mitarbeitern und Kollegen organisieren kann. Als Vater von 3 Kindern im Kindergartenalter (Zwillinge 5 und einmal 2 Jahre alt) und der Vorliebe zum Frühaufstehen, kommt mir diese Arbeitsorganisation sehr entgegen. Meine Frau übernimmt meist die Frühschicht zuhause mit den Kindern, während ich mich leise aus dem Haus schleiche. Die Nachmittagsschicht mit den Kindern gehört an solchen Tagen dann mir und meine selbstständig arbeitende Frau hat den Rest den Tages für sich.

Positiv hebt Rittmann auch die Einstellung seines Unternehmens zum Thema Elternzeit hervor:

Zweimal ist es mir passiert, dass ich vier Monate Elternzeit beantragt habe und meine Vorgesetzten mich fragten: Bist Du sicher – nicht länger?

Wichtig seien auch die Vorbildfunktionen von Vorgesetzten, ist er überzeugt. „Wenn Vorgesetzte, die beispielweise einen festen „Kindertag“ haben, an dem sie schon am frühen Nachmittag gehen, ihre Kinder abholen oder etwas mit Ihnen unternehmen, hat das eine positive Wirkung auf die Mitarbeiter im Umfeld, es ihnen gleich zu tun.

Zwar gelänge das nicht im operativen Bereich – die Arbeit am Kraftwerk kann man eben nicht mit nach Hause nehmen – aber in vielen anderen Unternehmensteilen sei die Präsenzkultur überbewertet. Es zähle „der Kopf und nicht der Hintern“.

 

Warum Vattenfall nicht nur Mütter, sondern vor allem Väter mit ihrer Vereinbarkeitspolitik ansprechen möchte?

Vielleicht, weil 78 Prozent der Mitarbeiter männlich sind. Vielleicht aber auch, weil sich Männer noch zu wenig trauen. Die Möglichkeit, familiäre Aufgaben partnerschaftlich aufzuteilen, ist aber entscheidend für die Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen und somit für den beruflichen Erfolg für beide Elternteile.

„Die wichtigste Karriereentscheidung für Frauen ist die Wahl des Partners. Eine Welt, in der Männer die Hälfte der Haushalte führen und Frauen die Hälfte unserer Institutionen, wäre einfach eine viel bessere Welt.“ – Facebook-Managerin Sheryl Sandberg in ihrem Buch „Lean in“.

 

Vereinbarkeit funktioniere laut Laura Schütte nur, wenn verschiedene Zahnräder ineinandergriffen. Ein familienfreundlicher Arbeitgeber allein reiche nicht aus.

Alle müssen an einem Strang ziehen.“ Auch privat müsse man sich einig sein und gegenseitig unterstützen. Es sei wichtig, Rollenbilder aktiv zu hinterfragen und Diskussionen anzuregen. Zuhause wie im Job. Ob mit oder ohne Kinder, schlussendlich sei das eigene Engagement entscheidend für den beruflichen Erfolg. Gerade mit Kind müsse man aber besonders kreativ werden und sich individuelle Ziele und Lösungen überlegen. Das erfordere viel Eigeninitiative, Mut und Geduld.

Vor allem in Ausnahmesituationen sei das manchmal schwierig. Zum Beispiel, wenn die Kinder mehrere Wochen krank seien. Auch Alleinerziehende hätten es besonders schwer, Familie und Beruf zu vereinbaren, sagt die Managerin.

 

Mit familienbewussten Betriebsvereinbarungen, einem Diversity and Inclusion Officer aus dem Vorstand und einer Quote für weibliche Führungskräfte ist Vattenfall auf einem guten Weg.

Man versuche auf die persönlichen Lebensumstände der Arbeitnehmer einzugehen und zu unterstützen.

Das sei kein Selbstzweck. Vattenfall glaube, dass die Konzernmitarbeiter leistungsbereiter, motivierter und zufriedener seien, je individueller sich das jeweilige Arbeitsmodell an die aktuellen privaten Bedürfnisse anpassen ließe. Daher seien auch Sabbaticals machbar, wenn es der Mitarbeiterzufriedenheit diene.

Nicht immer sei es aber möglich, jedem Wunsch nach Flexibilität nachzukommen. In Schichtsystemen, z.B. an Kraftwerksstandorten stieße man auch bei Vattenfall an seine Grenzen. Grundsätzlich könne man aber über alles reden und gemeinsam Lösungen finden.

Eine Herausforderung sei immer noch die Akzeptanz von flexiblen Arbeitsmodellen, Home-Office-Tagen und Arbeitszeitflexibilisierung in Führungspositionen. Hier sei bei Vattenfall viel in Bewegung, so Laura Schütte.

 

Für die hochqualifizierte Mutter steht fest: Die Förderung von Vereinbarkeit, Vielfältigkeit und Individualität wird essentiell für den Erfolg von Unternehmen.

Dass eine familienbewusste Unternehmenskultur für beide Seiten funktionieren kann, beweisen die studierte Betriebswirtin und der Energiekonzern jedenfalls eindrucksvoll.Über Vattenfall: Seit mehr als 100 Jahren versorgen wir Menschen und Industriebetriebe mit Energie und modernisieren die Art und Weise, wie unsere Kunden leben durch Innovation und Zusammenarbeit. Wir wollen jetzt ein Leben frei von fossilen Brennstoffen innerhalb einer Generation ermöglichen. Deshalb treiben wir den Übergang zu einem nachhaltigeren Energiesystem voran, indem wir unsere Kunden mit erneuerbaren Energien und klimafreundlichen Energielösungen beliefern.

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Job/Karriere Softartikel

Familienfreundliche Arbeitsmodelle: Die Vor- und Nachteile für Unternehmen und Mitarbeiter

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Auf dem heutigen Arbeitsmarkt finden sich unterschiedliche Arbeits(zeit)modelle, die es Familien ermöglichen, Job und Kinder unter einen Hut zu bekommen. Vollzeitnahe Teilzeit, Job Sharing und Gleitzeit gelten als besonders familienfreundlich, da sie dem Arbeitnehmer ermöglichen Privat- und Berufsleben besser miteinander zu vereinbaren. Die vielfältigen Möglichkeiten werden von Unternehmen in der Praxis aber noch zu wenig angeboten und umgesetzt. Müttern und Vätern wird es somit trotz hoher Qualifikation und Motivation erschwert den idealen Job zu finden. Auf der anderen Seite gehen den Unternehmen zunehmend die Bewerber aus.

Was zeichnet ein familienfreundliches Arbeitsmodell also aus und welche Vor- und Nachteile haben sowohl Unternehmen als auch Mitarbeiter, wenn sie diese etablieren beziehungsweise nutzen?

Als Entscheidungshilfe haben wir eine Übersicht familienfreundlicher Arbeitszeitmodelle für Arbeitgeber und Arbeitnehmer erstellt und deren Vor- und Nachteile aufgelistet.

 

Familienfreundliche Arbeitszeitmodelle

Teilzeit

„Teilzeitbeschäftigt ist ein Arbeitnehmer, dessen regelmäßige Wochenarbeitszeit kürzer ist als die eines vergleichbaren vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers.“ (Gesetz über Teilzeitarbeit, §2, I, 1)

Teilzeitarbeit ist für viele Mamas die erste Wahl für eine bessere Vereinbarkeit. Wer Teilzeit arbeitet hat in der Theorie mehr Zeit für außerberufliche Aktivitäten als vollzeitbeschäftigte Kollegen. Die verbleibende freie Zeit kann der Arbeitnehmer in Form von Fürsorgearbeit in seine Familie investieren. So kann ein Gleichgewicht zwischen Familie und Beruf entstehen.

Für Teilzeit gibt es keine festgeschriebenen Zeiten. Der Vergleichswert zu den Vollzeitbeschäftigten ist entscheidend. Wie die Arbeitszeit gestaltet wird liegt also in der Hand des Arbeitgebers und -nehmers. Bei einer guten Absprache ist zum Beispiel eine Halbtagsstelle möglich oder auch eine verkürzte Woche, je nach individueller Situation.

Vorteile für Mitarbeiter: Der Arbeitnehmer hat durch eine Teilzeitstelle die Möglichkeit private und berufliche Belange besser in Einklang zu bringen. Zusätzlich können Teilzeitbeschäftigte den entstanden Zeitfreiraum für Weiterbildungsmaßnahmen nutzen. Durch die Zeitreduktion erhalten die Mitarbeiter einen höheren Nettostundenlohn, da sie weniger Steuerabgaben haben.

Vorteile für Unternehmen: Auch für Arbeitgeber hat die Teilzeitbeschäftigung einige Vorteile. So können sie beispielweise den Personaleinsatz flexibler an den Bedarf oder an die Nachfrage anpassen. Zudem reduzieren sich die Kosten für den Arbeitgeber und die Produktivität der Arbeitnehmer steigt aufgrund der kürzeren Zeitspannen. Somit wird die Stelle effizienter genutzt.

Nachteile für Mitarbeiter: So gut die Vorteile einer Teilzeitbeschäftigung für den Arbeitnehmer klingen, so gibt es doch einige Nachteile. Durch das reduzierte Einkommen erhalten Teilzeitbeschäftigte eine geringere Rente oder im Falle einer Arbeitslosigkeit geringere Ansprüche. Zudem müssen die Beschäftigten in einer geringeren Arbeitszeit oft ähnliche Aufgaben erledigen, wie Vollzeitbeschäftigte. Somit entsteht eine höhere Arbeitsbelastung und es kommt zu Überstunden und Stress. Durch die geringere Anwesenheit im Unternehmen fehlt außerdem der Kontakt zum Betrieb und zu den Kollegen. Wichtige Informationen aus Meetings können schwerer übermittelt werden. Der schwerwiegendste Nachteil einer Teilzeitarbeit ist jedoch die sogenannte „Teilzeitfalle“. Arbeitet er in Vollzeit hat der Arbeitnehmer jederzeit die Möglichkeit die Arbeitszeit zu reduzieren, andersrum ist dies nicht möglich. Teilzeitbeschäftigte haben keinen juristischen Anspruch ihre wöchentliche Arbeitszeit zu erhöhen. Viele Beschäftigte bleiben deshalb ihr gesamtes Arbeitsleben in der Teilzeit „gefangen“.

Nachteile für Unternehmen: Für Arbeitgeber bedeutet die Teilzeitbeschäftigung von Mitarbeitern oft zusätzlichen Aufwand, denn die Steuerung von zwei Halbtagsbeschäftigten ist aufwändiger als diejenige einer Vollzeitkraft, zum Beispiel in der Lohnbuchhaltung. So können höhere Verwaltungs-, Personal- und Arbeitsplatzkosten der Fall sein.

 

Vollzeitnahe Teilzeit

Der Begriff „Vollzeitnahe Teilzeit“ beschreibt eine Wochenarbeitszeit ab 30 Sunden. Somit liegt der Arbeitsumfang hier näher an der Vollzeitstelle, als an der klassischen Teilzeitstelle. Besonders für Führungskräfte, die ihre Stelle familienfreundlich gestalten wollen, eignet sich dieses Modell.

Auch hier kann die Arbeitszeit in Absprache individuell gesetzt werden. Freie Tage sind möglich oder einige kurze Tage dazwischen, je nach Situation.

Vorteile für Mitarbeiter: Die Stunden lassen sich für die Arbeitnehmer flexibler gestalten, so bleibt genug Raum für die Familie. Dadurch, dass ein Arbeitnehmer in vollzeitnaher Teilzeit eine höhere Stundenzahl im Vergleich zur klassischen Teilzeit leistet, erhält er einen höheren Lohn, hat folglich also auch höhere Renten- und Arbeitslosenansprüche als beispielsweise ein Teilzeitbeschäftigter. Mehr Stunden bedeutet auch mehr Zeit für die gestellten Aufgaben, die Arbeitsbelastung sinkt.

Vorteile für Unternehmen: Ein vollzeitnaher Teilzeitbeschäftigter bedeutet für den Arbeitgeber eine Arbeitskraft, die eine höhere Stundenzahl leistet, jedoch trotzdem genug Raum für die Familie hat und sein Privatleben frei gestalten kann.

Nachteile für Mitarbeiter: Arbeitnehmer in vollzeitnaher Teilzeit neigen zu Überstunden, da ein klarer Zeitrahmen fehlt. Oftmals werden sie von Arbeitgebern somit trotzdem als Vollzeitkraft wahrgenommen. Hier ist ein offener Austausch mit dem Arbeitgeber zwingend notwendig. Die höhere Arbeitszeit und Anwesenheit bringt größere Verpflichtungen mit sich. Eine gute Organisation ist notwendig, um zum Beispiel Kindergartenzeiten mit der Arbeit zu vereinbaren.

Nachteile für Unternehmen: In Berufen mit Schichtplänen, wie zum Beispiel in der Altenpflege, bringen Beschäftigte in vollzeitnaher Teilzeit das gesamte Modell ins Wanken, da ihre Arbeitszeit flexibel ist und jeden Tag anders aussehen kann. Arbeitgeber müssen bei der Planung der Schichten ganz besonders auf die Bedürfnisse einzelner Mitarbeiter eingehen.

 

Flexible Vollzeit

Die Flexible Vollzeit bewegt sich in einem Stundenrahmen von 30 bis 40 Wochenstunden. Innerhalb dieses Rahmens kann der Arbeitnehmer entscheiden, wann er wie viele Stunden leistet – unter Einhaltung von Ankündigungsfristen und Absprachen. Dies kann nur durch dringende betriebliche Gründe verhindert werden. Das bedeutet: Eine Mutter oder ein Vater kann ein Jahr lang 30 Stunden arbeiten und im nächsten Jahr, wenn das Kind älter ist, auf 34 Stunden erhöhen. Gleiches gilt auch für Kollegen, die sich weiterbilden und in dieser Zeit ihre Stunden reduzieren möchten. Flexibilität meint in diesem Zusammenhang aber nicht nur eine zeitgemäßere Vollzeitregelung in speziellen Lebensphasen, sondern auch die Möglichkeit Arbeitstage um die Betreuungszeiten der Kinder herum zu gestalten.

Vorteile für Mitarbeiter: Arbeitnehmer können ihren Arbeitsalltag – unter Einhaltung von Ankündigungsfristen und Absprachen – flexibel gestalten. So können sie in den ersten Lebensjahren des Kindes weniger arbeiten und ohne Probleme, sobald das Kind in den Kindergarten/in die Schule kommt, die Arbeitszeit aufstocken. So ist weiterhin sowohl ein hohes Einkommen als auch eine gesicherte Rente gegeben. Zudem wird der Arbeitnehmer durch die Vollzeittätigkeit in das betriebsinterne Geschehen eingebunden. Für Paare, die Familie und Beruf partnerschaftlich aufteilen möchten, ist dieses Arbeitszeitmodell ideal: In einer Zeitspanne arbeitet der Vater mehr, in der anderen die Mutter.

Vorteile für Unternehmen: Für den Arbeitgeber ist das ausgeweitete Arbeitszeitvolumen ein großer Vorteil. Er „verliert“ wichtige Mitarbeiter nicht an Teilzeitstellen, sondern kann deren Arbeitszeit für einen bestimmten Zeitraum reduzieren, dafür zu einem anderen Punkt wieder anheben. Zudem erhält er eine Vollzeitkraft, die flexibel ihr Familienleben anpassen kann, aber trotzdem am normalen Berufsalltag teilnimmt.

Nachteile für Mitarbeiter: Arbeitnehmer sind in Fällen kurzzeitiger Arbeitszeitreduktion auf die Offenheit und das Verständnis ihrer Arbeitgeber angewiesen. Da sich an Ankündigungsfristen gehalten werden muss, ist zudem eine ständige Absprache nötig. Die Zeit, die für die Familie bleibt, ist abhängig davon, ob die eigenen Wünsche vom Arbeitgeber anerkannt werden oder nicht.

Nachteile für Unternehmen: Arbeitgeber müssen permanent individuell koordinieren, wann welcher Mitarbeiter wie viel arbeiten kann.

 

Ortsunabhängiges Arbeiten (Remote)

Wie der Name schon sagt, ist der Arbeitnehmer beim ortsunabhängigen Arbeiten nicht an einen Ort gebunden, er kann arbeiten von wo er will. Dieses Arbeitszeitmodell verspricht ein freieres und selbstbestimmteres Arbeiten. Möglich wird dies durch die technische Entwicklung: Laptops, Software für Web-Konferenzen und sichere Datenübertragung.

Vorteile für Mitarbeiter: Der erste Vorteil für Arbeitnehmer ist offensichtlich: Der Arbeitsort kann frei gewählt werden. So ist eine gute Verbindung mit allen familiären Verpflichtungen möglich. Die Arbeitszeiten können jeden Tag individuell angepasst werden. Zudem sind Arbeitnehmer durch digitale Tools in das betriebsinterne Geschehen eingebunden und können auch an Konferenzen teilnehmen.

Vorteile für Unternehmen: Arbeitgeber sparen sich Kosten für einen Arbeitsplatz und öffnen ihre Stellen für jeden Arbeitnehmer, dem es schwer fällt tägliche Büroarbeitszeiten zu leisten.

Nachteile für Mitarbeiter: Durch das ortsunabhängige Arbeiten ist eine ständige Erreichbarkeit ermöglicht, die sowohl für den Arbeitnehmer als auch für den Arbeitgeber verlockend ist: Telefonate im Urlaub, E-Mails bei Familienfeiern usw. Der Arbeitnehmer neigt zu Überstunden und Stress, da ihm die Tools zum Arbeiten immer zur Verfügung stehen.

Nachteile für Unternehmen: Für den Arbeitgeber ist es schwer kontrollierbar, wie viele Stunden der Arbeitnehmer täglich arbeitet. Die Arbeitsanstellung beruht auf gegenseitigem Vertrauen.

 

Gleitzeit

Bei der Gleitzeit gibt der Arbeitgeber meist eine Kernarbeitszeit vor, in der der Arbeitnehmer anwesend sein muss. Außerhalb dieser Kernarbeitszeit kann dieser aber flexibel entscheiden wann er kommt und geht, solang er sich an seine vertraglich festgelegte Stundenanzahl hält. Dem Arbeitnehmer steht so Gestaltungsspielraum und Flexibilität zu.

Vorteile für Mitarbeiter: An jedem Arbeitstag hat der Arbeitnehmer die Möglichkeit die Arbeitszeit flexibel anzupassen, ohne Absprachen zu tätigen. Solang er sich an die Kernarbeitszeiten und die festgelegte Stundenzahl hält ist er auf der sicheren Seite. Er erhält für die Arbeit das gleiche Gehalt, kann aber vieles selbst gestalten.

Vorteile für Unternehmen: Die Motivation der Arbeitnehmer steigt durch die Flexibilität, das ist förderlich für die Unternehmenskultur und die Qualität der Arbeit. Der Arbeitgeber hat zudem die Möglichkeit die Arbeitszeiten besser an den betrieblichen Bedarf anzupassen.

Nachteile für Mitarbeiter: Die erhöhte Selbstbestimmung der Arbeitszeit erfordert von den Mitarbeitern mehr Disziplin, da weniger Orientierung für die Arbeitszeit besteht. Mitarbeiter müssen selbst auf ihre Zeiteinteilung achten.

Nachteile für Unternehmen: Die Zusammenarbeit der Beschäftigten ist nur in einer vorgegebenen Kernarbeitszeit möglich, das kann die Zusammenarbeit erschweren. Zudem hat der Arbeitgeber einen erhöhten Verwaltungsaufwand, da jeder Mitarbeiter anders arbeitet und zusätzliche Systeme entwickelt werden müssen, um die Arbeitszeit zu kontrollieren.

 

Langzeitkonten

Ein Langzeitkonto hält die Abweichungen der geleisteten Arbeitszeit von der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit fest. Es dient dazu, Arbeitszeit anzusparen für spätere bezahlte Freistellungen von der Arbeit, zum Beispiel in der Elternzeit oder Pflegezeit.

Überstunden, Urlaubsgeld, Provisionen und Boni werden den Mitarbeitern nicht ausgezahlt und auf diesem Konto steuer- und sozialabgabefrei angespart. Die Abgaben werden erst in der Freistellungszeit fällig. Das Entgelt wird so über einen längeren Zeitraum gestreckt und der Lohnsteuersatz sinkt.

Vorteile für Mitarbeiter: Der Arbeitnehmer hat die Möglichkeit seine gesamte Lebensarbeitszeit flexibel zu gestalten, indem er zwischendurch freiwählbare bezahlte Auszeiten nimmt, zum Beispiel nach der Elternzeit oder bei Schulbeginn.

Vorteile für Unternehmen: Durch die Pausen im Arbeitsalltag sind die Arbeitnehmer weniger gestresst, das wirkt sich positiv auf deren Arbeitsleistung aus und ist deshalb von Vorteil für den Arbeitgeber.

Nachteile für Mitarbeiter: Da Urlaubsgeld, Überstunden und weitere Extras einbehalten werden, erhält der Arbeitnehmer weniger Gehalt. Zudem ist ein Arbeitgeberwechsel schwierig, denn die Übertragung des Langzeitkontos ist nicht ohne weiteres möglich.

Nachteile für Unternehmen: Für den Arbeitgeber entsteht ein erhöhter Verwaltungsaufwand, da er den Überblick über die Langzeitkonten bewahren, die Auszeiten koordinieren und Aushilfen als Ersatz für den Arbeitnehmer einstellen muss.

 

Home-Office

Home-Office ist ein Arbeitszeitmodell, welches die meisten Unternehmen aus Gründen der Vereinbarkeit eingeführt haben. Es ermöglicht das (gelegentliche) Arbeiten von zuhause. Durch verschiedene digitale Tools können die Arbeitnehmer normal am Arbeitsalltag teilnehmen, sich gleichzeitig jedoch um Familienangelegenheiten kümmern.

Viele Firmen bieten ihren Mitarbeitern an einige Tage pro Woche im Home-Office zu arbeiten, während es mittlerweile auch schon Stellen gibt, die ausschließlich im Home-Office möglich sind.

Vorteile für Mitarbeiter: Der Arbeitnehmer arbeitet von zuhause, kann somit seinen Tag flexibel nach Kinderabholzeiten, Arztterminen etc. richten. Er ist durch digitale Tools erreichbar und mit dem Büro in Verbindung. Zudem sorgt das gewohnte Umfeld zuhause für Entspannung.

Vorteile für Unternehmen: Der Arbeitgeber spart sich die Kosten für einen Arbeitsplatz. Er öffnet sein Stellenangebot für Eltern mit kleinen Kindern, die ihren Alltag besser von Zuhause organisieren können.

Nachteile für Mitarbeiter: Durch das Arbeiten von Zuhause besteht die Gefahr von ständiger Ablenkung durch die Kinder oder andere Aufgaben, wie dem Haushalt. Gerade kleineren Kindern fällt es schwer ihre Eltern in Ruhe arbeiten zu lassen, wenn diese zuhause sind. Beschäftigte im Home-Office neigen zudem dazu im Krankheitsfall von zuhause zu arbeiten. Dies behindert den Heilungsprozess und gefährdet die Gesundheit der Angestellten.

Nachteile für Unternehmen: Der Arbeitgeber kann die Arbeitszeit des Angestellten nur schwer kontrollieren. Des Weiteren sind nur selten persönliche Gespräche möglich, da der Arbeitnehmer entweder nur selten oder gar nicht im Büro ist.

 

Familienarbeitszeit

Bei der Familienarbeitszeit teilen sich die Eltern die Verpflichtungen partnerschaftlich auf. Das Konzept dabei ist, dass Mütter und Väter jüngerer Kinder beide 80 bis 90 Prozent arbeiten (28-36 Wochenstunden). Anstatt des klassischen Modells – Vater Vollzeit, Mutter Teilzeit – sollen sich beide Partner gleichberechtigt um den Broterwerb, Fürsorgearbeit und Haushalt kümmern können. Weil sich Väter durch eine vollzeitnahe Beschäftigung mehr in den Familienalltag einbringen, haben auch die Mütter mehr Spielraum für Erwerbsarbeit und Karriere.

Vorteile für Mitarbeiter: Eltern wird es erleichtert, die Zeit für Familie und Beruf partnerschaftlich aufzuteilen und einander zu entlasten. Das schafft mehr Gleichberechtigung und sichert die Existenz beider Elternteile, auch im Alter.

Vorteile für Unternehmen: Arbeitgeber die Familienarbeitszeit unterstützen, helfen bei der Angeleichung beruflicher Entwicklungschancen. Zudem sind Eltern, die partnerschaftlich teilen, motivierter und zufriedener, bei einer trotzdem, für den Arbeitgeber, angemessenen Arbeitszeit.

Nachteile für Mitarbeiter: Beide Elternteile leisten eine hohe Arbeitszeit. Absprachen in der Kinderpflege sind notwendig.

Nachteile für Unternehmen: Für Arbeitgeber entfallen, gerade durch die Arbeitszeitreduktion der Väter, Vollzeitarbeitskräfte.

 

Job Sharing

Beim Job Sharing teilen sich zwei oder mehr Arbeitnehmer mindestens eine Vollzeitstelle. Dabei arbeiten sie als Team sehr eng zusammen und legen ihre Arbeitszeiten und Aufgaben individuell untereinander fest.

Vorteile für Mitarbeiter: Die Arbeitnehmer haben die Möglichkeit in Teilzeit zu arbeiten und werden in jeglicher Situation, zum Beispiel im Krankheitsfall der Kinder, von ihren Jobsharing-Partnern unterstützt. Durch die Teamarbeit entsteht ein Zusammengehörigkeitsgefühl und in einem guten Team ist Spaß und Zufriedenheit garantiert.

Vorteile für Unternehmen: Im Krankheitsfall der Mitarbeiter kann leicht für Ausgleich gesorgt werden. Zudem erhöht sich das Fachwissen auf einer Position. Mehr Motivation und Zufriedenheit führen zu einem besseren Arbeitsergebnis für den Arbeitgeber.

Nachteile für Mitarbeiter: Teamarbeit erfordert viele soziale Kompetenzen, wenn man nicht dafür geschaffen ist, eignet sich dieses Modell nicht. Zudem besteht immer die Möglichkeit, dass man mit Kollegen zusammenarbeiten muss, mit denen man nicht arbeiten kann.

Nachteile für Unternehmen: Der Arbeitgeber muss mehrere Angestellte für eine Position verwalten und bezahlen, für die er eigentliche nur eine Person bräuchte.

 

Fazit

Für jede individuelle familiäre Situation gibt es mittlerweile ein familienfreundliches Arbeitszeitmodell. Entscheidend für den Erfolg des jeweiligen Modells oder der gewählten Konstellation ist jedoch die Umsetzung und der offene Austausch zwischen Unternehmen und Mitarbeitern.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_btn title=“Aktuelle familienfreundliche Jobs für Mütter und Väter“ style=“gradient-custom“ gradient_custom_color_1=“#f6b932″ gradient_custom_color_2=“#f6b932″ link=“url:https%3A%2F%2Fwww.superheldin.io%2Fjobs%2F||target:%20_blank|“][/vc_column][/vc_row][vc_row css=“.vc_custom_1554804915950{margin-top: -2% !important;}“][vc_column][gap][gap][/vc_column][/vc_row]

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Allgemein Elternzeit/Wiedereinstieg Softartikel

Bloggerin workingmami über Vereinbarkeit mit drei kleinen Kindern

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Maria ist gelernte Industriekauffrau und Mama von drei kleinen Jungs (6, 5 und 1). Als workingmami ist sie auch auf Instagram unterwegs und tauscht sich täglich mit mehr als 25.000 Followern über die Themen „Mamasein und Arbeiten“ aus. Von Arbeitgebern wünscht sie sich vor allem mehr zeitliche und räumliche Flexibilität, Anerkennung und eine faire Vergütung. Gerade in ländlichen Regionen sei es sehr schwer so einen Job zu finden. „Dass vor allem die Mamas ihre Arbeitszeit reduzieren oder komplett zuhause bleiben, ist häufig doch gar keine freie Entscheidung, sondern eine logische Konsequenz. Bei uns hat sich die Frage nie gestellt, weil mein Mann viel mehr verdient hat als ich.“ Auch die Betreuungszeiten von Kindertagesstätten seien mit einem normalen Job nicht vereinbar. „Ich hätte gar keine Chance Vollzeit arbeiten zu gehen.“, sagt sie.

Nach den ersten beiden Kindern, die fünfzehn Monate auseinander sind, ist die Einunddreißigjährige mit 20 Stunden pro Woche wieder in ihren alten Job eingestiegen. „Ich habe mich immer abgehetzt und gestresst gefühlt. Um Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen, bin ich um 5 Uhr morgens aufgestanden, saß dann ein paar Stunden im Büro und musste anschließend gleich weiter, um die Kinder zu holen. Dazu noch der Haushalt und die Nachmittagsbetreuung der Jungs. Da steht man immer unter Strom. Vor allem, wenn die Kleinsten abends auch noch eine lange Einschlafbegleitung brauchen.“ Auch die fehlende Wertschätzung im Büro habe ihr sehr wehgetan. Als Teilzeitmami werde man von den Kollegen oft belächelt. So als hätte man nur die halbe Anerkennung verdient, weil man weniger Stunden präsent ist. „Dass die Arbeit zuhause weitergeht, ist vielen gar nicht klar.“

Marias Mann arbeitet im unregelmäßigen Schichtdienst. Deshalb müsse sie sich immer so organisieren, dass sie die Kinder auch allein versorgen kann. „Gerade funktioniert das aber ganz gut, weil ich noch in Elternzeit bin“. An zwei Vormittagen in der Woche gibt die Influencerin aktuell Fitnesstraining. Das macht ihr nicht nur großen Spaß, sondern holt sie auch mal aus ihren vier Wänden. „Wenn ich immer nur zuhause bin, fällt mir irgendwann die Decke auf den Kopf“. Zusätzlich verdient sie sich mit Kooperationen auf Instagram etwas dazu. Als workingmami habe sie anfänglich vor allem Austausch mit anderen berufstätigen Müttern gesucht. Inzwischen hat sich das Bloggen für sie zu einem Geschäftsmodell weiterentwickelt. Die Diskussionen und Herausforderungen, über die sie schreibt, seien aber immer noch dieselben. „Wie viel Arbeit ist gut für meine Kinder?“, „Wie viel Selbstverwirklichung ist okay?“ und „Welche Modelle sind das Beste für die Familie?“. Fragen, auf die es laut der Dreifach-Mama nicht die eine richtige Antwort gibt. „Jede Mutter sollte für sich selbst entscheiden, ob und wie viel sie arbeitet. Zu jedem Thema gibt es offenbar zwei Fronten: Mütter, die zuhause bleiben vs. Working Moms, Stillen vs. Flasche, natürliche Geburt vs. Kaiserschnitt. Wir Mütter sollten endlich aufhören uns gegenseitig zu zerfleischen, uns zu vergleichen und angegriffen zu fühlen, wenn es andere Mamas anders machen.“ Jeder habe nunmal seine eigene Wahrheit und das müsse sich nicht zwangsläufig mit der Meinung anderer decken.

„Wann fangen wir endlich an zu begreifen, dass wir alle unterschiedlich sind und dass für jeden ein anderer Weg der richtige ist. ⠀
Es gibt eben nicht immer richtig und falsch, schwarz und weiß. Aber das ist es doch, was die Welt so bunt und wunderbar macht.“, schreibt Maria alias „workingmami“ unter einen ihrer letzten Posts und trifft den Nagel damit auf den Kopf.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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Maximale Flexibilität! Interview mit RedSeven Geschäftsführer Jobst Benthues

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Jobst Benthues ist seit elf Jahren Geschäftsführer der RedSeven Entertainment GmbH, einem Tochterunternehmen der ProSiebenSat.1 Media SE. Im Superheldin-Interview verrät er, was familienfreundliche Unternehmenskultur wirklich bedeutet und wie man sie erfolgreich weiterträgt.

 

RedSeven ist als vorbildlicher familienfreundlicher Arbeitgeber bekannt – warum ist das so?

Wir schätzen unsere Mitarbeiter sehr und haben ein Grundsatzverständnis für ihre Bedürfnisse. Außerdem haben wir eine klare Haltung zu Familie und Partnerschaft! Kinder zu bekommen gehört für uns zum Leben dazu. Beim Bewerbungsverfahren schauen wir ausschließlich auf die Qualifikationen und ob es menschlich passt.

 

Wart ihr schon immer ein familienfreundliches Unternehmen oder gab es dafür einen bestimmten Auslöser?

Viele unserer Mitarbeiter sind seit Jahren bei RedSeven und haben ganz jung nach dem Studium oder als Quereinsteiger angefangen. Mittlerweile sind die meisten davon Eltern geworden. Man könnte also sagen, dass wir gemeinsam mit ihnen gewachsen sind und die Anforderungen an uns als Arbeitgeber sich im Laufe der Zeit ganz natürlich in Richtung „familienfreundlich“ verändert haben.

 

Welche Fähigkeiten schätzt ihr besonders an berufstätigen Müttern?

Wir schätzen an Müttern bei uns im Unternehmen, dass sie hinter Dinge einen Punkt machen können, weil ihr Arbeitstag begrenzt ist.

Deshalb bemühen wir uns sehr um familienfreundliche Individuallösungen und bieten Gleitzeitmodelle und die Bezuschussung von Kindergartenplätzen an.

RedSeven Jobs und Stellenanzeigen - ProSiebenSat1 Media familienfreundlicher Arbeitgeber Jobst Benthues Melanie Payer HR Managerin und Sandra Westermann von Superheldin
RedSeven Geschäftsführer Jobst Benthues, HR Managerin Melanie Payer und Superheldin Gründerin Sandra Westermann im Interview auf dem ProSiebenSat.1 Media Campus.

 

Die RedSeven Entertainment GmbH hat knapp 400 Mitarbeiter, viele davon haben kleine Kinder. Wie managt ihr so viele Schwangerschaften, Elternzeiten und die Rückkehr von Müttern ins Unternehmen?

Meine personalverantwortlichen Kollegen aus inhaltlicher und kaufmännischer Sicht versuchen immer ein bisschen Personaltetris zu spielen und Dinge möglich zu machen. Viele Eltern haben sich hier ja erst kennengelernt und wir freuen uns sehr mit ihnen. Grundsätzlich versuchen wir sie auch sofort nach der Elternzeit wieder auf die vorherige Position zu setzen. Dass ist deshalb eine so große Herausforderung für uns, weil wir als Medienproduktionsfirma permanent Projekte mit Drehtagen und Reisetätigkeit haben. Trotzdem schauen wir, dass wir gleichwertige, familienfreundliche Tätigkeitsfelder finden.

 

RedSeven Redakteurin und zweifache Kleinkind-Mutter Saskia arbeitet seit 2012 im Unternehmen und ist dankbar für die Unterstützung ihres Arbeitgebers:

„Als Redakteurin für diverse große Prime-Time Shows war mein Job bei der RedSeven vor den Kindern sehr aufregend. Viele Reisen, viel Arbeit, viel Abwechslung – damals, mit Mitte Zwanzig und ungebunden, perfekt. Schon bevor ich schwanger wurde, beschäftigte mich der Gedanke, in wie weit mein Job später einmal mit Familie & Co. vereinbar sein würde. Denn es ist noch nicht lange her, als viele Medienbetriebe eher verschlossen waren, was moderne, familienfreundliche Arbeitsmodelle angeht.

Gott sei Dank ist das heute anders. Die RedSeven hat in den letzten Jahren viele Mütter eingestellt und bot auch mir die Möglichkeit, meinen Job als Mutter so gut wie möglich weiter ausüben zu können. In Teilzeit und mit flexiblen Arbeitszeiten, Homeoffice, ortsgebundenen Projekten und Beteiligung an den Kitakosten. Sie haben als einer der ersten Arbeitgeber verstanden, dass eine junge Mutter eine hochmotivierte Arbeitskraft sein kann, die ihre verkürzte Arbeitszeit sehr effizient nutzt, ein Organisationsgenie ist und, wenn sie nicht wieder eine alte Windel in der Tasche vergessen hat, frischen Wind ins Unternehmen bringt.“

RedSeven Jobs und Stellenanzeigen - ProSiebenSat1 Media familienfreundlicher Arbeitgeber Jobst Benthues und Sandra Westermann von Superheldin Saskia Redakteurin Mamaiplatz
Saskia: RedSeven Redakteurin und Mutter von zwei Jungs, 1 und 3 Jahre alt

 

Jobst, du bist selbst Vater – wie sieht für dich eigentlich der perfekte familienfreundliche Arbeitsplatz aus?

Der perfekte Arbeitsplatz ist für mich ganz allgemein, wo ich morgens gern hingehe. Entscheidend ist doch, dass mich die Arbeit, die ich mache, mit Freude erfüllt, ich Verantwortung übernehmen darf und Gestaltungsfreiheit habe. Nur dann bin ich zufrieden und entspannt und kann abends einen Cut machen, um für meine Familie da zu sein. Beim Arbeitgeber muss ein Verständnis für meine Situation als Elternteil vorhanden sein. Als Vater weiß ich ja aus eigener Erfahrung, wie es ist, wenn Kinder abwechselnd krank sind und dass man sich das nicht aussucht.

Deshalb versuchen wir unseren Mitarbeitern das Gefühl zu geben, dass sie maximale Flexibilität haben. Im Gegenzug vertrauen wir darauf, dass wir diese auch mal einfordern können, wenn es brennt. Die Zusammenarbeit bei uns im Team ist ein ständiges Geben und Nehmen.

 

Flexibel arbeiten – bedeutet das immer erreichbar zu sein und abends nacharbeiten zu müssen?

Ganz und gar nicht! Wir halten uns an die vereinbarten Kernarbeitszeiten. Bei uns muss niemand Angst um seine Position haben, weil er um 15:30 Uhr sein Kind aus der KITA holt und es ist auch nicht so, dass wir denjenigen eine Stunde später telefonisch terrorisieren, um Projekte weiter voranzutreiben.

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Du hast etwas Tolles und Wichtiges gesagt: „Verantwortung übernehmen dürfen.“ Oft ist es ja so, dass Mütter nach der Elternzeit regelrecht degradiert werden, weil sie in Teilzeit oder mit höherer Flexibilität arbeiten möchten. So nach dem Motto: „Du gehst nachmittags, also können wir dich als Führungskraft nicht gebrauchen.“ Wie ist das bei euch?

Wenn eine Mutter vor ihrer Schwangerschaft Redaktionsleiterin war, setzen wir sie in der Regel auch wieder als Redaktionsleiterin ein und sagen nicht: Du kannst als Redakteurin wieder anfangen.

Wenn ich rechts und links schaue, haben wir bei RedSeven viele Frauen und Mütter in Führungspositionen, die Projekte, Teams und Abteilungen leiten. Damit machen wir sehr positive Erfahrungen!

Mittlerweile haben wir sogar einige Mütter, deren Kinder aus dem Gröbsten raus sind und die wieder in Vollzeit einsteigen. So schließt sich der Kreis.

Bei RedSeven brauchen wir keine Frauenquote – wir versuchen einfach menschlich zu handeln.

RedSeven Jobs und Stellenanzeigen - ProSiebenSat1 Media familienfreundlicher Arbeitgeber Jobst Benthues und Sandra Westermann von Superheldin 3

 

In vielen Unternehmen werden Teilzeitkräfte automatisch aus Entscheidungsprozessen ausgeschlossen, weil sie nachmittags nicht an wichtigen Meetings teilnehmen können. Wie ist eure Meetingkultur?

Am Ende des Tages reguliert sich das bei uns ganz automatisch. Umso mehr Mütter man in leitenden Positionen hat, umso wahrscheinlicher ist es auch, dass sie Meetings ganz selbstverständlich auf den Vormittag legen, weil sie genau wissen, dass sie das Büro nachmittags pünktlich verlassen müssen. Das ist vorgelebte, organische familienfreundliche Unternehmenskultur.

 

Was rätst du anderen Unternehmen, die sich gern familienfreundlich aufstellen wollen?

Es gibt nicht den einen Weg! Einfach mal offen und mutig sein, zuhören und ausprobieren! Sich Gedanken machen, ob man das Personal auch mal anders zusammenstellen kann. Learning by doing. Viele trauen es sich vielleicht nicht, Mütter und Frauen im gebärfähigen Alter einzustellen, weil sie Angst haben, sich finanziell zu ruinieren. Diese Angst können wir jedoch nicht bestätigen. Meine Erfahrung ist eher, dass das Kinderkriegen etwas mit einem macht und Eltern plötzlich ein ganz anderes Mindset haben.

 

Ihr habt also keine negativen Erfahrungen mit besonders hohen Ausfallzeiten bei Müttern gemacht?

Bei der Eingewöhnung in die KITA und zur Grippesaison kommt es hin und wieder zu Fehlzeiten. Sobald sich der neue Alltag aber eingependelt hat, gibt es in der Regel im Vergleich zu kinderlosen Mitarbeitern keine auffällig hohen Ausfälle. Wir haben auch den Eindruck, dass unsere Mütter sich darauf freuen, nach der Elternzeit wieder zurückzukommen und dass sie unser gutes Betriebsklima schätzen. Ich würde sogar behaupten, dass die Krippen- und Kindergarteneingewöhnung bei berufstätigen Müttern schneller geht, weil sie besser loslassen können und kein Übermuttersyndrom entwickeln.

 

Mittlerweile fordern auch Väter Elternzeit, flexibles Arbeiten und die Möglichkeit ein, bei Krankheit der Kinder Zuhause zu bleiben. Wie handhabt ihr diesen Trend bei RedSeven?

Es stimmt, das hat in den letzten Jahren sehr zugenommen. Die meisten Väter, die bei uns angestellt sind, nehmen sich mindestens eine zweimonatige Auszeit mit der Familie. Ich sage dazu immer liebevoll „Mutterschutz“, bin aber eigentlich total neidisch auf diese Möglichkeit, die es bei mir damals noch nicht gab.

 

Ist RedSeven also ein Paradies für berufstätige Mütter und Väter?

Es ist nicht so, dass bei uns die Muttermilch durch die Flure fließt – bei RedSeven gibt es sinnvolle Hierarchien und Strukturen – aber wir bemühen uns wirklich, familienfreundlich zu sein und individuelle Lösungen für jeden Mitarbeiter zu finden. Als Arbeitgeber sollte man keine Scheu davor haben, menschliche Werte praktisch umzusetzen.

Für jeden bedeutet „familienfreundliches Arbeiten“ ja auch etwas Anderes. Uns ist einfach wichtig, dass wir offen miteinander sprechen können und unsere Mitarbeiter den Spagat aus Familie und Beruf mit unserer Hilfe besser meistern können.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row css=“.vc_custom_1554804915950{margin-top: -2% !important;}“][vc_column][vc_btn title=“Mehr über RedSeven erfahren …“ style=“gradient-custom“ gradient_custom_color_1=“#f6b932″ gradient_custom_color_2=“#f6b932″ link=“url:https%3A%2F%2Fwww.superheldin.io%2F%3Fs%3Dredseven%26type%3D%26location%3D%26_noo_job_field_experience_level%3D%26filter_distance%3D%26post_type%3Dnoo_job||target:%20_blank|“][gap][gap][/vc_column][/vc_row][vc_row content_placement=“top“ css=“.vc_custom_1554804204149{padding-top: -3% !important;padding-right: 3% !important;padding-bottom: 3% !important;padding-left: 3% !important;background-color: #f9f9f9 !important;}“][vc_column][vc_single_image image=“16643″ img_size=“full“][gap][vc_column_text]Jobst Benthues ist seit 1995 bei ProSiebenSat.1. Die ersten Jahre war er Unterhaltungschef und später auch stellvertretender Geschäftsführer von ProSieben. Ursprünglich ist er Gründer, heute vorsitzender Geschäftsführer der RedSeven Entertainment GmbH und leitet die Produktion vieler bekannter TV-Formate wie Germany’s Next Topmodel, The Biggest Loser und Galileo Big Pictures zusammen mit Christiane Heinemann und Julia Knetsch.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

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Job/Karriere Softartikel

Neues Jahr, neuer Job – 3 Gründe für Recruiting in der Vorweihnachtszeit

[vc_row][vc_column][vc_column_text]Jobbörsen werden zwischen Weihnachten und Neujahr bis zu 45 Prozent häufiger besucht. Zum Jahreswechsel sind Bewerber*innen besonders aktiv und wechselfreudig. Gleichzeitig stellen viele Unternehmen ihre Recruitingmaßnahmen in der Vorweihnachtszeit nahezu ein. Kurz vor der Ziellinie einfach aufgeben? Clevere Recruiter geben jetzt Vollgas![/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row css=“.vc_custom_1554804915950{margin-top: -2% !important;}“][vc_column][gap][vc_column_text]

3 Gründe für verstärktes Personalmarketing zum Jahresende:

 

1. Mehr Bewerber*innen

Neues Jahr, neuer Job! Das ist nicht nur eine Textphrase, sondern Fakt. Studien namhafter Stellenbörsen zeigen, dass die Anzahl der Jobgesuche zum Jahreswechsel um bis zu 45 Prozent steigt. Gleichzeitig sind im 1. Quartal des neuen Jahres 62 Prozent der veröffentlichten Stellenanzeigen von Unternehmen erfolgreich. Diese Quote nimmt im Laufe des Jahres rapide ab. Es lohnt sich also, Stellenanzeigen genau dann zu schalten, wenn potentielle Bewerber*innen verstärkt suchen.

Es scheint einleuchtend, dass sich Menschen während der Weihnachtsfeiertage intensiv mit einem Jobwechsel befassen. Arbeitnehmer*innen haben Zeit sich zu besinnen, das vergangene Jahr zu reflektieren und sich mit ihren Neujahrvorsätzen zu befassen. Ganz oben auf der Liste der guten Vorsätze steht ein neuer Job, der besser zum eigenen Leben passt. Stolze 50 Prozent der Mitarbeiter*innen sind mit ihrem Arbeitgeber so unzufrieden, dass sie sich nach einer neuen Stelle umschauen wollen. Das geht aus einer 2018 durchgeführten Umfrage der manpowergroup hervor. Gerade die Adventszeit ist geeignet, um durch Employer Branding und HR-Marketing auf dem Bewerbermarkt präsent zu sein. Sich als attraktiver Arbeitgeber ins Gedächtnis zu rufen, bevor Anfang des Jahres der große Bewerbungsmarathon beginnt, kann den entscheidenden Wettbewerbsvorteil im Kampf um die besten Leute bringen.

 

2. Weniger Konkurrenz

Wer sich als Personaler das ganze Jahr über abmüht, qualifizierte Bewerber zu finden, um seine Recruitingmaßnahmen dann zwischen Ende Dezember und Mitte Januar nahezu vollständig herunterzufahren, könnte ebenso gut einen Marathon laufen und kurz vor der Ziellinie das Handtuch werfen. Das Ergebnis ist dasselbe: Erfolg hat nur der, der auf den letzten Metern nochmal richtig Vollgas gibt. Bewerber*innen fiebern motiviert dem neuen Jahr mit neuem Job entgegen. Bei den meisten Recruitern hingegen ist die Luft raus. Clevere Personalstrategen machen sich dieses Phänomen zu Nutze.

Während die Konkurrenz im wahrsten Sinne des Wortes „schläft“, sind sie da, um wechselfreudige Kandidat*innen mit vermehrten Stellenanzeigen, Presseartikeln und HR-Kampagnen aufzufangen. Wenn der ganz normale Büroalltag nach den Betriebsferien wieder startet, liegen die Bewerbungen qualifizierter, neuer Mitarbeiter*innen bereits auf ihren Tischen. Nur einen Anruf entfernt.

Bewerber*innen haben augenscheinlich einen ganz anderen Rhythmus als Recruiter. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt! Mit diesem Wissen können sich Unternehmen in der Vorweihnachtszeit personalstrategisch besser vorbereiten, ganz ohne Stress während der Weihnachtsfeiertage zu riskieren.

 

3. Hohe Aktionsrabatte

Black Friday, Cyber Monday, Weihnachtsrabatte im Accord! Auch Stellenbörsen haben in der Vorweihnachtszeit häufig Aktionen, von denen Recruiting-Budgets profitieren. Genau dann, wenn die Chancen ohnehin verhältnismäßig gut stehen, neue Fachkräfte zu finden.

Klingt einleuchtend? Dann haben wir da was für Sie.[/vc_column_text][gap][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_btn title=“Jetzt 20% sichern“ style=“gradient-custom“ gradient_custom_color_1=“#f6b932″ gradient_custom_color_2=“#f6b932″ link=“url:https%3A%2F%2Fwww.superheldin.io%2Funternehmen%2F|title:F%C3%BCr%20Unternehmen|target:%20_blank|“][/vc_column][/vc_row]