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Allgemein Job/Karriere Softartikel

In 10 Schritten zur betrieblichen Betreuungseinrichtung

Wenn Sie sich dazu entschieden haben, ihre Arbeitnehmer*innen bei der Kinderbetreuung zu unterstützen, können Sie in die konkrete Planung einsteigen. Dabei sollten Sie alle Akteur*innen, Mütter und Väter, die Personalabteilung, den Betriebsrat und, wer noch von der Einrichtung einer Kinderbetreuung betroffen sein könnte, in die Planung und Realisierung des Projekts miteinbeziehen und bei den folgenden Schritten vertrauensvoll zusammenzuarbeiten:

Schritt 1: Klären Sie den Betreuungsbedarf Ihrer Mitarbeiter*innen

Am Anfang Ihrer Planung sollte eine möglichst genaue Bedarfsanalyse vorgenommen werden, um Fehlinvestitionen zu vermeiden und sich Klarheit über den bestehenden bzw. den zu erwartenden Betreuungsbedarf zu verschaffen.

Eine solche Bedarfsanalyse kann durch eine anonyme Befragung der Beschäftigten stattfinden und/oder durch die Auswertung der Daten der Personalabteilung. Zur Auswertung können dabei folgende Faktoren herangezogen werden:

  • Anzahl der zu betreuenden Kinder
  • Alter der zu betreuenden Kinder
  • Gewünschte Art der Kinderbetreuung (Kinderkrippe, Kindergarten, Hort etc.)
  • Ort der Kinderbetreuung
  • Betreuungszeiten
  • Finanzielle Fragen (Höhe der Selbstbeteiligung, Verpflegungsangebot usw.)

Auf Basis dieser Ergebnisse können die nachfolgenden Punkte dann bestmöglich auf Ihr Betreuungsmodell abgestimmt werden.

Schritt 2: Finanzierung und Fördermöglichkeiten klären

Im nächsten Schritt sollte geklärt werden, wieviel Ihr Unternehmen in die betriebliche Kinderbetreuung investieren kann bzw. will und welche Fördermöglichkeiten es dafür gibt. Zu den Kosten für eine Betreuungseinrichtung können – je nach Einzelfall und Regelung des Bundeslandes – folgende Positionen zählen:

  • Anschubkosten: Zeitaufwand für die Arbeitnehmer*innen, die das Betreuungsprojekt planen
  • Investitionskosten: Kauf, Renovierung, Umbau oder Ausbau einer geeigneten Immobilie, Erstausstattung wie Spielzeug, Möbel etc.
  • Betriebskosten: Personalkosten, Sachkosten usw.

Sobald die voraussichtliche Anzahl der zu betreuenden Kinder feststeht, ist es sinnvoll, eine Betriebskosten- und Finanzierungskalkulation zu erstellen und diese mit der Konkretisierung des Projekts fortzuschreiben. Unterstützung bei der Umsetzung und Konzeption erhalten Sie unter anderem durch staatliche Förderprogramme und Jugendämter.

Schritt 3: Beziehen Sie den Betriebsrat mit in die Planung ein

Betriebsräte und Mitarbeitervertretungen haben laut Betriebsverfassungsgesetz die Aufgabe, die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familie zu fördern. Daher sollten Sie so früh wie möglich Ihren Betriebsrat mit in die Planung einbeziehen. 

Schritt 4: Entscheiden Sie sich für eine Rechtsform bzw. ein Trägermodell 

Bezüglich der Rechtsform und der Trägerschaft bieten sich im Rahmen der Kinderbetreuung unterschiedliche Modelle an:

  • Das Unternehmen kann entweder selbst Träger einer Betreuungseinrichtung sein oder diese durch eine Körperschaft (z.B. GmbH, Verein), eine Stiftung oder eine Personengesellschaft betreiben oder
  • das Unternehmen kooperiert mit einem freien oder öffentlichen Träger einer Betreuungseinrichtung, indem es Belegplätze oder zusätzliche Kapazitäten erwirbt.

Bei den zuständigen örtlichen Jugendämtern können Sie sich über die rechtlichen Grundlagen und die Voraussetzungen für eine betriebliche Betreuungseinrichtung informieren und beraten lassen.

Schritt 5: Suchen Sie nach Räumlichkeiten und qualifiziertem Personal

Vielleicht können Sie geeignete Räumlichkeiten bzw. Immobilien selbst zur Verfügung stellen. Wenn nicht, empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit der örtlichen Gemeinde oder mit anderen Unternehmen im Umkreis. Zu beachten sind dabei die rechtlichen Voraussetzungen und Vorschriften (wie z.B. Brandschutzbestimmungen, Hygiene- und Lebensmittelbestimmungen etc.), die solche Einrichtung zu erfüllen haben und von den zuständigen Behörden geprüft und genehmigt werden müssen. 

Ganz wichtig: Die Qualität der Kinderbetreuer*innen ist maßgeblich für die Qualität einer Kinderbetreuung. Je nach Betreuungskonzept sollten hier auf verschiedene Punkte geachtet werden. Bei der Auswahl des Personals können sowohl die Agentur für Arbeit als auch externe Personalagenturen herangezogen werden.

Schritt 6: Stellen Sie einen Antrag auf Betriebserlaubnis

Für eine Betreuungseinrichtung, in der Kinder und Jugendliche betreut werden, benötigt der Träger eine Betriebserlaubnis. Diese wird vom zuständigen Jugendamt in Zusammenarbeit mit anderen öffentlichen Institutionen erteilt.

Im Rahmen des Erlaubnisverfahrens wird dabei geprüft, ob alle Voraussetzungen und Qualitätsstandards erfüllt werden. Geprüft werden dabei die Gruppenstruktur, die Eignung und Ausstattung der Räumlichkeiten, die Anzahl der Betreuungsplätze und die Eignung des Betreuungspersonals.

Schritt 7: Treffen Sie Vereinbarungen

Bevor die Betreuungseinrichtung in Betrieb genommen wird, sollten die gegenseitigen Rechte und Pflichten aller Beteiligten nochmals durchgesprochen und festgelegt werden. Diese Vereinbarungen betreffen, je nach Betreuungsmodell, beispielsweise die Festlegung von Zuschüssen und Investitionen, Belegungsvereinbarungen zwischen den Unternehmen und Trägern und die Vereinbarungen zwischen den Eltern und dem Tagespflegepersonal.

Schritt 8: Leiten Sie die Aufnahme der Kinder ein

Bei der Aufnahme der Kinder ist es empfehlenswert, ein Anmeldeverfahren zu konzipieren und festzulegen, unter welchen Voraussetzungen die Plätze von Kindern belegt und nachbesetzt werden.

Schritt 9: Planen Sie Ihre Eröffnungsfeier

Nun gibt es allen Grund zu feiern. Die Eröffnung einer eigenen Einrichtung oder die Belegung neuer Betreuungsplätze durch Kinder von Mitarbeitern*innen ist vielen Unternehmen eine Eröffnungsfeier wert. Rufen Sie die neue Kinderbetreuung daher für alle sichtbar mit einem Eröffnungsfest ins Leben.

Schritt 10: Starten Sie mit der Kinderbetreuung

Es ist geschafft: Die Betreuung der Kinder kann nun beginnen! Ihre neue Kinderbetreuung und Ihr Engagement sollten Sie nun nach innen und außen bewerben und alle wissen lassen, dass Sie als familienfreundliches Unternehmen ihre Mitarbeiter*innen fördern und unterstützen.   

Fazit

Eine verlässliche Kinderbetreuung ist die Basis für eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Sie erspart erwerbstätigen Eltern nicht nur jede Menge Stress, sondern wirkt sich langfristig auch positiv auf die Produktivität und das Image eines Unternehmens aus. Dabei ist das passende betriebliche Kinderbetreuungsangebot nicht eine Frage der Unternehmensgröße, sondern der richtigen Planung. Die unterschiedlichen Betreuungsmodelle ermöglichen jedem Unternehmen je nach Bedarfslage die passenden Lösungen. Sollten Unternehmen für die regelmäßige Kinderbetreuung zu wenig Ressourcen oder zu wenig Bedarf haben, so können Sie ihre Angestellten damit unterstützen, dass sie punktuelle Betreuungsangebote zur Verfügung stellen.

Quellennachweise:

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): Unternehmen Kinderbetreuung. Praxisleitfaden für die betriebliche Kinderbetreuung.

Online: https://www.bmfsfj.de/blob/95428/8aa7758aa9fb560f5d41fe6d288d364a/unternehmen-kinderbetreuung-praxisleitfaden-betriebliche-kinderbetreuung-data.pdf

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): Betriebliche Kinderbetreuung gemeinsam vor Ort gestalten. Informationen zum Förderprogramm „Betriebliche Kinderbetreuung“ für Lokale Bündnisse für Familie und ihre Partner. Online unter: https://www.bmfsfj.de/blob/93374/60881606af951649cbdac05142811760/betriebliche-kinderbetreuung-gemeinsam-vor-ort-gestalten-data.pdf

Bundesministerium für Familie und Jugend (Hrsg.): Betriebliche Kinderbetreuung. Tipps & Beispiele von und für Unternehmen. Online unter: https://www.familieundberuf.at/sites/familieundberuf.at/files/dokumente/19_leitfaden_betriebliche_kinderbetreuung.pdf

Fröbel e.V. (Hrsg.): Leistungen für Unternehmen. Vorteile betrieblicher Kinderbetreuung.

Online unter: https://www.froebel-gruppe.de/unternehmen/vorteile-betrieblicher-kinderbetreuung/

Familienpaket Bayern (Hrsg.): Kurzleitfaden: Betrieblich unterstützte Kinderbetreuung. Online unter: https://www.vbw-bayern.de/Redaktion/Frei-zugaengliche-Medien/Abteilungen-GS/Sozialpolitik/2018/Downloads/41886_KLF_Kinderbetreuung_180724_SCREEN.pdf

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Allgemein Elternzeit/Wiedereinstieg Job/Karriere Softartikel

Mother Gap: Mach aus deinem Karriere-Knick einen Karriere-Neustart!

Ein erfülltes Berufsleben steht bei vielen Menschen an oberster Stelle. Die erfolgreiche berufliche Laufbahn ist dabei nicht nur das Tüpfelchen auf dem i, sondern bildet auch die Existenzgrundlage. Diese Vorstellung von höher, schneller, weiter erlebt jedoch einen derben Rückschlag, wenn die berufliche Entwicklung durch die Geburt der Kinder plötzlich unverschuldet ausgebremst wird. Ein solcher Karriere-Knick erwischt viele Mütter eiskalt und zieht den Betroffenen den Boden unter den Füßen weg. Besonders diejenigen, die für ihren Arbeitsplatz brennen, erleben ein Gefühl des Scheiterns und der Ohnmacht.

Vor allem Mütter erleben unverschuldetes Karriere-Aus

Für Mütter zieht die Elternzeit immer noch den größten Karriere-Knick nach sich. Während eine Babypause sowohl Mutter als auch Vater bis zu drei Jahren gesetzlich zusteht, sind es oft die Frauen, die die Arbeit ganz an den Nagel hängen, wenn die Kinder auf der Welt sind. Dies liegt zum Teil daran, dass viele Mamas voll und ganz für den Nachwuchs da sein wollen. Zum anderen aber auch an der schwierigen Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Die gute Nachricht: Häufig entscheidet die Art und Weise, wie Eltern mit einem Karriere-Knick umgehen, ob sie auf der Karriereleiter nach unten rutschen oder sie die neuen Umstände und Erfahrungen für einen regelrechten beruflichen Neustart nutzen können. Die Elternzeit bedeutet keineswegs ein unumgängliches berufliches Scheitern – im Gegenteil. Richtig genutzt, kann sich daraus sogar ein Karriere-Kick ergeben und zu mehr Erfolg im Beruf führen.

Was ist ein Karriere-Knick?

Der Karriere-Knick beschreibt eine unfreiwillige Veränderung in einer bislang erfolgreichen Karriere. Oft ist es eine unverschuldete Verschlechterung, die bei den Betroffenen die Furcht hervorruft, als Versager*in dazustehen oder sozial und finanziell abzusteigen. Da der Mensch ein Gewohnheitsstier ist, löst diese Veränderung ein Gefühl des Misserfolgs aus. Man gerät in einen Schockzustand, versucht zunächst das Offensichtliche zu leugnen bevor Trauer und Wut einsetzen. Erst ganz zum Schluss beginnt die Akzeptanz-Phase und die Suche nach Lösungen und neuen Möglichkeiten.

Gründe können von unterschiedlichster Natur sein: plötzliche Kündigung, Meinungsverschiedenheiten, Schicksalsschläge – oder neue familiäre Verpflichtungen, wenn erst einmal Kinder da sind.

Mother-Gap: In die Teilzeitfalle „getrieben“

Das Phänomen, dass der Karriere-Knick aufgrund der Familiengründung vor allem Frauen trifft, wird auch „Mother Gap“ genannt. Junge Frauen haben es bereits schwer überhaupt eine Stelle zu finden, weil Arbeitgeber mit einem baldigen Ausfall rechnen. Außerdem werden sie seltener zu Führungspositionen befördert, da hier oft eine Vollzeit-Besetzung erwartet wird, die Mütter nicht immer erfüllen können. Der Ausbau von Krippenplätzen und das Elterngeld sind Schritte in die richtige Richtung, um die „Mother Gap“ zu beheben. 64% der Frauen schließen die Elternzeit direkt an den Mutterschutz an und fehlen dadurch für längere Zeit am Arbeitsplatz. Dies ist deshalb problematisch, weil wer eine bestimmte Zeit lang fehlt, unter Umständen unweigerlich den Anschluss verpasst. Eine Studie zeigt, dass Frauen in Deutschland einen signifikanten Karriere-Knick erleben, wenn sie Mutter werden. Dies liegt auch daran, dass sie oft auf weniger zeitintensive Tätigkeiten umsteigen müssen. Mütter werden durch fehlende Vereinbarkeitsangebote und unflexible Betreuungszeiten regelrecht „gezwungen“ auf eine Teilzeitstelle umzusteigen, die unter ihren Qualifikationen liegt.

Erfolgreich durch die Elternzeit

Wie stark ein Karriere-Knick die berufliche Laufbahn von Müttern langfristig beeinflusst, entscheiden aber nicht nur die äußeren Umstände. Auch die Mütter selbst haben es in der Hand. Klar ist, dass eine Menge Mut dazugehört, sich den Herausforderung der Vereinbarkeit zu stellen. Die Elternzeit kann genutzt werden, um sich mit den eigenen Werten und Bedürfnissen auseinanderzusetzen und die eigene Ziele noch einmal zu überdenken.

Um einen Karriere-Knick, der eventuell durch die Familienplanung verursacht wird, zu vermeiden, gilt, sich bereits vor der Elternzeit Gedanken zu machen, wie die eigene Zukunft aussehen könnte. Eine gute Planung ist das A und O, jedoch ist diese, in einer Welt, in der Mütter im Berufsleben immer noch stark diskriminiert werden, keine Garantie für einen reibungslosen Wiedereinstieg. Wichtig ist, dass sich berufstätige Mütter von schlechten Erfahrungen keine Steine in den Weg legen lassen und beharrlich nach einem familienfreundlichen Arbeitgeber suchen, der Vereinbarkeit möglich macht. Auch sollten Mütter versuchen nach der Elternzeit möglichst schnell wieder in ihren Beruf einzusteigen und an den früheren Karrierepunkten anzuknüpfen. Expert*innen raten nur ein Jahr Elternzeit zu nehmen und anschließend zumindest teilweise in den Job zurückzukehren, um die Karriere weiterhin voranzutreiben. Nach einer dreijährigen Babypause ist es statistisch betrachtet schon schwerer den fachlichen Anschluss nicht zu verpassen. Die Möglichkeit der Elternteilzeit erlaubt es, bis zu 30 Stunden die Woche zu arbeiten. Danach gilt nicht nur der Anspruch auf die frühere Arbeitszeit, sondern auch der besondere Kündigungsschutz aus der Elternzeit. Auch Teilzeitstellen bei anderen Arbeitgebern oder der parallele Start in die Selbstständigkeit, sind aus der Babypause heraus möglich.

Um den Wiedereinstieg so reibungslos wie möglich zu gestalten, bietet es sich an, weiterhin Kontakt zu Kolleg*innen zu halten und dem Arbeitgeber zu signalisieren, dass man über die Abläufe am Arbeitsplatz Bescheid wissen will. Wer die Elternzeit für Fortbildungen nutzt, ist immer auf dem neuesten Stand der Entwicklungen und bleibt weiterhin für Unternehmen attraktiv.

Um trotz Kinder im Job erfolgreich zu sein, ist die Abstimmung mit den Arbeitszeiten des Partners oder der Partnerin von großer Bedeutung. Der Ausbau von Krippenplätzen und die Option, Arbeit im Home-Office zu erledigen, sind der Versuch der Familienpolitik, den Eltern unter die Arme zu greifen.

Nicht aufgeben: Rückschläge zur Neuorientierung nutzen

Das allgemeine Erfolgsrezept besteht daraus, nicht aufzugeben, sondern fokussiert an seinen Karrierezielen dranzubleiben und an sich selbst zu glauben. Dazu gilt es seine Prioritäten und Ziele regelmäßig zu prüfen und sie gegebenenfalls neu auszurichten, wenn man das Gefühl hat, das Wesentliche aus den Augen verloren zu haben.

Ein Karriere-Knick kann für Mütter frustrierend sein, doch Krisen gehören zum Leben dazu und sind manchmal genau die Motivation, die man braucht, um neue Wege einzuschlagen. Entscheidend ist, wie man mit Krisensituationen und Rückschlägen umgeht. Mit etwas Abstand lässt sich das Gute im Schlechten erkennen. Vielleicht hast du dich durch das Muttersein selbst besser kennengelernt, bist gelassener geworden oder hast gemerkt, was dir im Leben wirklich wichtig ist. Dank des modernen Wandels im Rollenverständnis, ist es auch für Mütter leichter geworden, Kind, Haushalt und den Job miteinander zu vereinbaren. Denn die Karriere muss keineswegs mit der Geburt der Kinder vorbei sein!

Quellen

Klüver, Nathalie: Frauen Im Beruf: Willkommen am Karriereknick. In: UNICUM Karrierezentrum, 16.02.16. https://karriere.unicum.de/erfolg-im-job/frauen-karriere/frauen-im-beruf-willkommen-am-karriereknick (Zugriff: 31.08.20)

Maaß, Stephan: So steht man nach einem Fehlschlag im Job wieder auf. In: Welt, 11.07.14. https://www.welt.de/wirtschaft/karriere/article130026773/So-steht-man-nach-einem-Fehlschlag-im-Job-wieder-auf.html (Zugriff: 31.08.20)

Miller, Brigitte: Karrierekick: 5 Persönlichkeiten und ihre Erfolgsrezepte. In: business-netz, 22.10.19. https://www.business-netz.com/Karriereentwicklung/Karrierekick-5-Persoenlichkeiten-und-ihre-Erfolgsrezepte (Zugriff: 31.08.20)

Nadja: Kinderkriegen = Karriereknick? In: Zweimal Feierabend, 03.07.18. https://zweimalfeierabend.com/2018/03/07/kinderkriegen_karriereknick/ (Zugriff: 31.08.20)

o.V: Beruf und Familie: Wie es funktioniert. In: absolventa, 15.11.19. https://www.absolventa.de/karriereguide/arbeit-und-alltag/beruf-und-familie (Zugriff: 31.08.20)

o.V: So wird die Elternzeit nicht zum Karriereknick. In: Augsburger Allgemeine. https://www.augsburger-allgemeine.de/themenwelten/wirtschaft/So-wird-die-Elternzeit-nicht-zum-Karriereknick-id6105031.html (Zugriff: 31.08.20)

Rassek, Anja: Karriereknick: Scheitern als Chance. In: Karrierebibel, 22.06.17. https://karrierebibel.de/karriereknick/ (Zugriff: 31.08.20)

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Job/Karriere Softartikel

Wie sieht ein familienfreundlicher Bewerbungsprozess aus?

Für 90% der Eltern ist Familienfreundlichkeit ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl des Arbeitgebers – und oft fast genauso wichtig, wie die Frage nach dem Gehalt. Als Arbeitgeber punkten Sie dementsprechend stark, wenn Ihr Bewerbungsprozess auf Familienfreundlichkeit ausgerichtet ist und Sie das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf bereits früh thematisieren. Neben einem offeneren und zukunftsorientierteren Auswahlverfahren, erreichen Sie mit Familienfreundlichkeit zudem eine bessere Unternehmenskultur – welche nicht nur für Ihre Mitarbeiter*innen mit Kindern von hoher Relevanz ist.

Einen familienfreundlichen Bewerbungsprozess zu gestalten beginnt bereits beim Aufsetzen der Stellenausschreibung. Mit den richtigen Worten können Sie in der Ausschreibung schon Ihr Verhältnis zur Vereinbarkeit darstellen und eine breitere Zielgruppe ansprechen. Die weiteren Schritte und wie ein familienfreundlicher Bewerbungsprozess im Detail aussieht haben wir Ihnen im Folgenden zusammengefasst.

Punkt 1: Die Stellenausschreibung

Wie erwähnt fängt ein familienfreundlicher Bewerbungsprozess bereits mit der Stellenausschreibung an. Hier sollten Sie sich zunächst die Frage stellen, welche Aspekte von Vereinbarkeit bei der zu besetzenden Stelle eine Rolle spielen könnten. Das heißt im Detail: Fragen Sie sich, ob besondere Anforderungen an die Arbeitszeit gestellt sind, müssen Mitarbeiter*innen in dieser Position z.B. auch abends oder am Wochenende arbeiten oder ist die Stelle eventuell auch teilzeitfähig? Könnte die Arbeit vielleicht auch von zuhause oder im Job-Sharing erledigt werden? Die Klärung dieser Fragen ist wichtig, um bereits vorab Informationen an Bewerber*innen abgegeben zu können bezüglich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Besonders wichtig sind auch die Formulierung in Ihrer Ausschreibung, denn Frauen lesen Stellenausschreibungen anders als Männer. Versuchen Sie deshalb Ihre Jobangebot gendergerecht zu formulieren: Verwenden Sie nicht zu dominante Wörter, legen Sie Wert auf Anforderungen und bleiben Sie realistisch. Eine ausführliche Zusammenschrift dieses Themas haben wir Ihnen in einem eigenen Beitrag hier zusammengefasst.

Punkt 2: Das Bewerbungsgespräch

Auch im Bewerbungsgespräch ist die Sprache ein wichtiges Instrument. Sorgen Sie dafür, dass Frauen nicht anders befragt werden als Männer. Hierfür können Sie beispielsweise einen betriebsinternen Fragekatalog anfertigen und diesen bei jedem Bewerbungsgespräch verwenden – mit denselben Anforderungen und Fragen an jede*n Bewerber*in.

Zudem können Sie bereits im Bewerbungsgespräch auf das Thema Vereinbarkeit eingehen. Machen Sie im Gespräch deutlich, dass Familienfreundlichkeit in Ihrem Unternehmen einen hohen Stellenwert hat, z.B. dadurch, dass Sie auf Angebote und Leistungen in Ihrem Betrieb aufmerksam machen (z.B. Home-Office-Möglichkeiten, Wiedereinstiegsprogramme, flexible Arbeitszeiten). Gehen Sie auf die Erwartungen und Wünsche des Bewerbers/der Bewerberin ein. Fragen Sie gezielt, welche Angebote gewünscht werden. Ermuntern Sie Bewerberinnen und Bewerber, Fragen zum Thema Vereinbarkeit zu stellen und bewerten Sie Fragen zu diesem Thema positiv, denn dahinter stecken Fähigkeiten wie die eigene berufliche Rolle zu reflektieren und sich mit Aspekten wie einer gelungenen Work-Life-Balance auseinanderzusetzen, die für Gesundheit und Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiter*innen wichtig ist.

Punkt 3: Die Auswahl

Achten Sie darauf, dass auch hier die familiären Aspekte des Bewerbers/der Bewerberin nur Einfluss auf die Auswahl haben, wenn sie gar nicht zum Jobprofil passen (s. Punkt 1: z.B. bei langen Arbeitszeiten). Ansonsten sollten Sie diesen Aspekt ohnehin außer Acht lassen und sich auf die Qualifikationen beschränken. Privates hat in der Auswahl nichts zu suchen, besonders dann nicht, wenn Sie familienfreundlich handeln wollen.

Sich als Unternehmen familienfreundlich zu verhalten ist wichtig, denn Familienfreundlichkeit ist nicht nur ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Bewerbung, sondern auch darüber hinaus. 92% der Beschäftigten in familienfreundlichen Betrieben würden ihren Arbeitgeber uneingeschränkt weiterempfehlen – Familienfreundlichkeit ist also gut für das Image Ihres Unternehmens. Des Weiteren neigen Mitarbeiter*innen in familienfreundlichen Betrieben eher dazu im Betrieb zu bleiben – Sie binden sie also langfristig an Ihr Unternehmen. Weitere Vorteile eines familienfreundlichen Unternehmens sind neben geringeren Fehlzeiten, zufriedeneren und motivierteren Mitarbeitern*innen auch geringere Kosten. Hohe Fehlzeiten, der Fachkräftemangel und der Verlust von Mitarbeitern*innen kosten Ihr Unternehmen viel Geld. Unternehmen, die sich familienfreundlich aufstellen, sparen Geld. In Zahlen: Ein Durchschnittsunternehmen spart jährlich 375.000 Euro, wenn es 300.000 Euro für familienfreundliche Maßnahmen ausgibt – das entspricht einer Rendite von 25% (Studie der Prognos AG). Eine weitere Studie, vom Bundesfamilienministerium in Auftrag gegeben, kommt sogar auf ein Plus von 40%, wenn das Angebot auch Väter und Pflegende erreicht.

Familienfreundlichkeit zahlt sich also aus. Machen Sie mit einem familienfreundlichen Bewerbungsprozess und den entsprechenden Angeboten den ersten Schritt zu einem familienfreundlicheren Unternehmen und öffnen Sie Ihr Unternehmen für eine größere Anzahl an potenziellen Arbeitnehmern*innen.

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Wenn die Kinder groß werden! So gelingt Müttern die Rückkehr in die Vollzeit

Wenn die Kinder klein sind, tollen sie im Sandkasten, spielen mit ihren Spielsachen und stellen das Leben ihrer Eltern auf den Kopf. Gerade in den ersten Jahren wollen viele Frauen ihre Mutterrolle umfassend ausfüllen und möglichst selbst für ihr Kind sorgen.

Doch mit zunehmendem Alter der Sprösslinge und steigenden Betreuungsmöglichkeiten durch Kindergarten und Schule, sind die Kinder immer weniger auf die ganztägige Pflege der Eltern angewiesen. Für viele Mütter klopft dann der Wunsch nach einem geregelten Arbeitsalltag wieder an. Rund ein Drittel aller Frauen steigen nach der Elternzeit jedoch nicht wieder in das Berufsleben ein. Grund hierfür ist vor allem die Angst vor dem Unbekannten nach längerer Auszeit oder vor möglichen Vorbehalten der Arbeitgeber wegen veralteter Rollenbilder. Ob Du dich gerade in der Elternzeit befindest, einer Teilzeitbeschäftigung nachgehst oder Vollzeit-Mama bist – wenn es für dich als Mutter keinen Anlass mehr gibt, beruflich kürzerzutreten, so ist es an der Zeit nach anderen Zielen zu streben und die Rückkehr in die Vollzeit zu wagen.

Das Interesse der Unternehmen an gut ausgebildeten Frauen ist groß. Arbeitgeber schätzen die Motivation, das Engagement und die Leistungsbereitschaft, die die meisten Wiedereinsteiger*innen, neben ihren fachlichen Qualifikationen, mitbringen. Mütter, die sich beruflich wieder mehr einbringen wollen, müssen deswegen weder Angst haben noch bescheiden sein, sondern können selbstbewusst in die Arbeitswelt zurückkehren.

Dieser Schritt gelingt durch gute Vorbereitung und Kommunikation. Um die Umstellung von Vollzeit-Mutter auf Vollzeit-Angestellte möglichst problemlos zu meistern, gilt es bereits im Vorfeld aktiv zu werden. Schon während der Teilzeit oder Auszeit ist es ratsam sich über seine eigenen Wünsche und Vorstellungen bewusst zu werden. Dreh- und Angelpunkt sind dabei die Pflege der Netzwerkbeziehung und die Suche nach dem Gespräch mit früheren und künftigen Vorgesetzten und Kollegen. Dadurch werden Kenntnisse wiederaufgefrischt und darüber hinaus können durch einzelne Projekte und Weiterbildungen, neue Kompetenzen entwickelt werden. Das geht nicht von jetzt auf gleich, aber mit dem nötigen Durchhaltevermögen ist der Vollzeit-Job nur einen Steinwurf entfernt. Für den Wiedereinstieg bieten sich verschiedene Herangehensweisen an.

Rückkehr zum alten Arbeitgeber

Das gewohnte Betätigungsfeld bietet Sicherheit und vertraute Strukturen. Deshalb ist die Rückkehr zum alten Arbeitgeber bei Müttern besonders beliebt. Nach der Elternzeit oder der Elternteilzeit besteht in Deutschland der Anspruch darauf, in seine Vollzeitposition zurückzukehren. War eine Mutter während der Babypause in Teilzeit angestellt, so kann sie sich außerdem auf das Gesetz berufen, nach dem Mitarbeiter*innen bei der Vergabe einer freien oder neu geschaffenen Vollzeitstelle bevorzugt zu behandeln sind.

Doch auch wenn die Auszeit von längerer Dauer war, ist das noch lange kein Grund die Flinte ins Korn zu werfen. Bei Wiedereintritt in die Vollzeit ist der Austausch mit dem Vorgesetzten besonders wichtig. Dieser kann z.B durch einen schriftlichen Antrag über den Wunsch nach Rückkehr informiert werden. Besonders hilfreich sind und bleiben enge Kontakte zum alten Unternehmen. Werden diese während der Auszeit weiterhin gepflegt, wirst du fachlich nicht abgehängt und hast weiterhin einen Einblick in die täglichen Geschehnisse und Themen der Firma. Möglichkeiten hierfür können unter anderem auch Urlaubsvertretungen oder die Teilnahme an betrieblichen Fortbildungen sein. Der springende Punkt ist es, Interesse und Engagement zu zeigen und die Kommunikation mit dem Arbeitgeber aufrecht zu erhalten. Steht der Wiedereinstieg dann vor der Tür, können Einzelheiten abgesprochen werden, wie, wann und zu welchen Bedingungen du wieder einsteigen kannst und welche Aufgaben zukünftig in deinen Verantwortungsraum fallen.

Quereinstieg und berufliche Neuorientierung

Ob die alte Branche nun nicht mehr in dein Lebensmodell passt oder schiere Neugier aufgekommen ist, was die Berufswelt noch so zu bieten hat. Die Entscheidung den Wiedereinstieg in einem fremden Arbeitsbereich zu starten, öffnet die Türen für einen Neustart mit neuen Eindrücken und Erfahrungen. Auf der Internetseite der Bundesagentur für Arbeit werden unterschiedliche Berufsfelder vorgestellt. Bei einer Neuorientierung kann dies ein Wegweiser sein, welche Richtung du dir in der Zukunft vorstellen kannst und welche Tätigkeiten dazu in Frage kommen. Außerdem geht draus auch hervor, welche Fachkräfte momentan besonders gefragt sind.

Vor dem beruflichen Wiedereinstieg kannst du auch die vielfältigen Bildungsmöglichkeiten, die der Markt zu bieten hat, ausnutzen. Egal ob das Ziel ein höherer Bildungsabschluss ist, eine Weiterbildung oder der Erwerb von zusätzlichen Qualifikationen. Ein*e Bewerber*in, die solche Angebote genutzt hat, gewinnt an Ansehen in den Augen der Arbeitgeber*innen. Berufsausbildungen und Studiengänge werden auch in Teilzeit angeboten, wodurch die Vereinbarkeit mit dem Familienalltag möglich wird. Nicht zuletzt gibt es viele artverwandte Branchen, bei denen du dieselben Fähigkeiten benötigst. Somit ist ein Quereinstieg häufig auch ohne Zusatzqualifikationen nötig.

Trotz des facettenreichen Angebots, bietet sich nach der Babypause weiterhin eine Neubewerbung im Umfeld der früheren Tätigkeit an. Wertvolle Kompetenzen und Erfahrungen sind dabei bereits vorhanden und können bei der Bewerbung den entscheidenden Vorteil liefern.

Die Chancen auf einen erfolgreichen Wiedereinstieg steigen erheblich, wenn Mütter schon frühzeitig mit geeigneten Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten starten. Natürlich ist dies eine weitere Belastung, die im Familienalltag Platz finden muss. Der Kontakt zu anderen Lernenden bringt aber gleichzeitig Vernetzung und Austausch mit Menschen in vergleichbaren Situationen.

Fazit

Um festzustellen, wann der richtige Zeitpunkt für den Wiedereinstieg gekommen ist, spielt vor allem die persönliche Gefühlslage eine entscheidende Rolle. Willst du einen Tag mit klaren Strukturen? Möchtest du fachliche Anerkennung und beruflich-kollegiale Beziehungen?

Beim Wiedereinstieg ist es besonders wichtig den Aspekt der Familie nicht zu vernachlässigen. So bietet sich z.B ein Stufenmodell an, um durch eine kontinuierliche Erhöhung der Stundenzahl, einen optimalen Rhythmus für die neue berufliche Situation zu finden. Außerdem ist weiterhin Flexibilität am Arbeitsplatz gefragt, wodurch beide Partner besser eingebunden werden und familiäre Aufgaben aufgeteilt werden können.

Nach einer langen Auszeit mag der Wiedereinstieg schwieriger sein und mehr Überwindung kosten. Dennoch bietet sich dadurch eine einzigartige Chance, sich neu in der Berufswelt zu entdecken und aufzublühen.

Quellen

Bundesministerium (Hrsg.): Beruflicher Wiedereinstieg nach der Familiengründung. https://www.bmfsfj.de/blob/93356/842fbc2a9c2172c460b7127e086bac35/beruflicher-wiedereinstieg-nach-der-familiengruendung-data.pdf (Zugriff: 01.08.20)

Bundesministerium (Hrsg.): Nachbericht: Aktionsprogramm „Perspektive Wiedereinstieg“ auf der women&work 2018. https://www.perspektive-wiedereinstieg.de/Inhalte/DE/Service/Nachrichtenarchiv/Nachbericht_perspektive_wiedereinstieg_auf_der_women_and_work_2018.html?nn=158508 (Zugriff: 01.08.20)

Conrady, David: Wiedereinstieg in den Beruf: So gelingt’s. In: Stepstone, 13.09.19. https://www.stepstone.de/Karriere-Bewerbungstipps/wiedereinstieg/ (Zugriff:01.09.20)

Hain, Katharina: Familie und Beruf – so gelingt der Wiedereinstieg nach der Elternzeit. In: weitermitbildung, 23.09.19. https://www.ibb.com/blog/familie-und-beruf-so-gelingt-der-wiedereinstieg-nach-der-elternzeit/ (Zugriff: 01.08.20)

o.V. So klappt der Wiedereinstieg besser. In: reisewelt. https://reisewelt-hagenbuechach.de/files/108809/fvw0510_112.pdf (Zugriff: 01.08.20)

o.V. Von Vollzeit-Mama zu Vollzeit-Job „So schwer fiel mir der Wiedereinstieg in den Beruf“. In: Kölner Stadt Anzeiger, 21.04.17. https://www.ksta.de/ratgeber/familie/von-vollzeit-mama-zu-vollzeit-job–so-schwer-fiel-mir-der-wiedereinstieg-in-den-beruf–26743126 (Zugriff: 01.08.20)

Tänzer, Tanja: Von Teilzeit zurück in die Vollzeit – So funktioniert’s. In: teilzeitstellen.net, 26.02.18. https://www.teilzeitstellen.net/magazin/von-teilzeit-zurueck-in-die-vollzeit-so-funktioniert-s.html (Zugriff: 01.08.20)