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Tipps fürs Home-Office mit Kind-so kriegen Eltern Familie und Beruf unter einen Hut

Home-Office mit Kindern geht – aber anders! Wie beides klappen kann, erklären wir hier aus unserem Mama-Alltag mit Kindern …

Home-Office mit Kindern geht – aber anders! Nicht umsonst entscheiden sich Eltern entweder für externe Betreuungseinrichtungen wie Krippe, Kindergarten oder Hort oder dafür, Zuhause zu bleiben und die Betreuung der Kinder selbst zu übernehmen. Beides gleichzeitig, kann das funktionieren?

 

Coronavirus zwingt Eltern zu Home-Office mit Kindern

Der Coronavirus breitet sich gerade rasant aus und zwingt die Bundesländer zu drastischen Maßnahmen wie KITA- und Schulschließungen. Trotz Kurzarbeit und beginnender Wirtschaftskrise versuchen viele Unternehmen dennoch den Arbeitsalltag so gut es geht digital zu organisieren. Gerade Menschen mit Kindern fragen sich aber, wie das klappen soll.

 

Romantisches Home-Office-Klischee ist irreführend

Eins ist klar: das romantische Bild von Mama und Papa am Laptop, die neben einem fröhlich spielenden Kind sitzen, ist im Regelfall nicht mehr als ein irreführendes Klischee! Mit der Realität hat das wenig zu tun. Wer effizient und zielführend arbeiten möchte, braucht eine ruhige Arbeitsumgebung, in der sie oder er sich ohne Unterbrechungen auf das zu erledigende To Do konzentrieren kann. Kinder wollen aber beschäftigt werden und fordern die Zeit und Aufmerksamkeit der Eltern vehement ein.
Wie Home-Office mit Kindern trotzdem klappen kann, weil es eben muss, erfahrt ihr hier:

 

Druck rausnehmen und realistisch bleiben

Von Zuhause aus arbeiten, obwohl die Kinder parallel betreut werden müssen, ist eigentlich unzumutbar. Das sollte sowohl jedem Arbeitnehemden als auch jedem Arbeitgebenden bewusst werden. Kinderbetreuung allein ist bereits ein tagfüllender und sehr fordernder Job! Deshalb gilt: Druck rausnehmen und Fünfe grade sein lassen. Wir befinden uns im Katastrophenfall, daher müssen Eltern unbedingt realistisch bleiben und sich immer wieder klarmachen, dass hier gerade Übermenschliches von ihnen gefordert wird. Vor allem Home-Office-Neulinge sollten sich nicht zu sehr unter Druck setzen. Nur weil man nun Zuhause ist, bedeuet das nicht, dass man ganz automatisch spielend leicht Familie und Beruf unter einen Hut bekommt.

 

Prioritäten setzen

Nur wirklich Dingendes erledigen und Prioritäten setzen! Weniger Wichtiges muss jetzt eben liegen bleiben. Denn wer im Home-Office auch noch die Kinder betreuen soll, wird Schwierigkeiten haben die Regelarbeitszeit überhaupt zu erfüllen. Eltern, die trotzdem alles am Laufen halten möchten, müssen genau priorisieren. Eine gute Übung, um nach der Krise noch strukturierter und methodischer ins Büro zurückzukehren.

 

Mit dem Arbeitgeber im Gespräch bleiben

Lösungen für berufstätige Eltern, die ihre Kinder Zuhause betreuen müssen, sind noch nicht gefunden. Deshalb ist es umso wichtiger offen mit dem Arbeitgeber zu kommunizieren und klarzustellen, dass beides gleichzeitig eine große Herausforderung ist. Vorgesetzte werden die aktuelle Situation wohl oder übel verstehen müssen. Eine Bewährungsprobe für das Arbeitsverhältnis! Beweist sich das Unternehmen als empathischer Krisenmanager, wissen Mütter und Väter auch für die Zeit danach, dass familienfreundliche Werte hier gelebt werden. Corona ist also die einmalige Chance noch enger zusammenzurücken.

 

Arbeitszeiten und Kinderbetreuung partnerschaftlich aufteilen

Alle, die das Glück haben, sich die Kinderbetreuung mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin teilen zu können, sollten dies auch unbedingt tun! Denn Vereinbarkeit ist nicht nur in Krisenzeiten Thema beider Elternteile – soweit vorhanden. Es kann nicht Ziel sein, dass die Folgen durch den Coronavirus wieder auf dem Rücken der Mütter ausgetragen werden. Der Job des Vaters ist im Zweifel eben nicht mehr wert, als der der Mutter. Hier lohnt sich durchaus ein hitziger Dialog um die Gleichberechtigung innerhalb der Partnerschaft. Wieder gilt: Wenn nicht jetzt etwas ändern, wann dann?

 

Wie kann die partnerschaftliche Aufteilung der Arbeits- und Betreuungszeiten nun aber aussehen?

  • Elternteil 1 startet sehr früh in den Tag (bspw. um 6 Uhr morgens oder früher am PC) und leistet seine vereinbarte Stundenzahl bis zum Mittag/frühen Nachmittag. Danach wird getauscht. Elternteil 1 übernimmt die Kinderbetreuung und Elternteil 2 beginnt mit dem Erledigen der To Dos bis zum frühen Abend.
  • Möglich ist aber auch ein Freestyle-Modell, wo sich Eltern auf Zuruf absprechen, wer gerade was übernehmen kann und muss. Es ist nämlich ein Trugschluss, dass sich Vereinbarkeit nur durch eine perfekte Strukturierung des Tagesablaufs erreichen lässt. Denn der Alltag mit Kindern und Job lässt sich nicht immer planen.

 

Achtung: Doppelbelastung durch Job und Kinder führt schnell zum Burnout

Wichtig: Die Doppelbelastung durch Job und Kinderbetreuung, sehr frühes Aufstehen und spätes ins Bett gehen, kann ein paar Wochen wunderbar funktionieren. Danach sind die Akkus aber in der Regel leer und es sollte wieder zu „humanen“ Modellen zurückgekehrt werden. Ansonsten droht Eltern das viel gefürchtete Burnout!

 

Home-Office mit Kind ist für Alleinerziehende besonders hart

Für Alleinerziehend gestaltet sich das Ganze entsprechend schwieriger. Hier muss an den gesunden Menschenverstand aller Arbeitgebenden appeliert werden, denn alleinerziehende Mütter und Väter trifft die Doppelbelastung unverschuldet am härtesten.

 

3-4 Arbeitsblöcke a 2 Stunden im Wechsel mit Kinderbetreuung planen

Wer die Kinder den ganzen Tag um sich herum hat, kann in mehreren Arbeitsblöcken a 2 Stunden im Home-Office arbeiten. Im Wechsel mit 1 – 2 Stunden gemeinsamem Spiel mit den Kids kann das je nach Alter der Kinder gut funktionieren. Viele Kinder akzeptieren nach gemeinsamer Quality Time mit den Eltern, dass sie sich nun eine zeitlang selbst beschäftigen sollen. Auch wer Schulkinder zuhause hat, kann versuchen sich mit einem Wechsel aus Selbstbeschäftigung und gemeinsamem Lernen und Spielen beziehungsweise Homeschooling über den Tag zu retten.
So können Mütter und Väter schon sehr früh die wichtigsten To Dos erledigen, danach gemeinsam mit den Kindern in den Tag starten, diese sich dann wieder selbst beschäftigen lassen, Mittagessen und so weiter. Abends, nachdem die Kinder im Bett sind, können die restlichen Aufgaben für den Job erledigt werden. So kommen über einen langen Zeitraum über den Tag verteilt ebenfalls viele Stunden zusammen. Aber auch hier Achtung: Auf Dauer geht das nicht gut!

 

Biorhythmus und Launen der Kinder beachten

Big News! Kinder haben ihren eigenen Kopf! Ihre Laune ist tagesform- und tageszeitabhängig. Wenn sie sich also einfach nicht bändigen lassen, nicht in Panik ausbrechen! Kinder sind keine Roboter und auch für sie ist der fehlende Alltag eine große Umstellung, die sie unter Umständen ziemlich frustriert. Das ist nachvollziehbar und ganz normal. Wenn sich ein Tag als besonders schrecklich herausstellt und es mit der Vereinbarkeit einfach nicht klappen will, haben die Kinder auch mal Priorität.

 

Fazit

Die nächsten Wochen werden für berufstätige Eltern anstregend. Aber Home-Office mit Kindern ist im Ausnahmefall möglich! Denn was muss, das muss! Eltern sollten sich dabei dennoch nicht selbst vergessen und ihre persönlichen Grenzen und die ihrer Kinder beachten. Es wird auch eine Zeit nach Corona geben, in der wir genauso all unsere Energie für den ganz normalen Wahnsinn mit Kind und Karriere benötigen! So oder so hat die Gesundheit in diesen Zeiten absolute Priorität und vergessen wir nicht, dass auch unsere Kinder mal Vorrang vor dem Job haben dürfen.